Helvetia Kunstpreis
Preisträgerin 2024: Virginie Sistek
In ihrer künstlerischen Praxis untersucht Virginie Sistek (*1999) soziale Phänomene und die daraus resultierenden Machtverhältnisse. Einen besonderen Fokus legt die Künstlerin auf die Thematik der Domestikation. Ausgehend von konkreten Situationen beschäftigt sie sich in ihren Installationen, Performances und Videos mit der Frage, was Konsens oder Uneinigkeit zwischen Individuen schafft. Sie interessiert sich für Formen der Unterwerfung und deren Selbstlegitimierung im Laufe der Zeit und untersucht Möglichkeiten des Widerstands gegen diese Automatismen. Virginie Sistek gelingt es, dem Publikum drängende gesellschaftliche Themen mit Humor und Empathie zu vermitteln. Sie versteht es, Geschichten zu erzählen, die einerseits durch ihre gesellschaftliche Relevanz und andererseits durch ihre Subversion überzeugen.
Mit Ihrer raumfüllenden Installation «Resurrection Ranch», in der sich die Künstlerin mit der Domestizierung und Ausbeutung von weiblichen Pferden in der sogenannten Blutfarm-Industrie beschäftigt, überzeugte sie die Jury des Helvetia Kunstpreises 2024 - bestehend aus aus Peter Bläuer (LISTE Art Fair Basel), Stefanie Gschwend (Kunstmuseum und Kunsthalle Appenzell), Nadia Veronese (Kunstmuseum St.Gallen), Maja Wismer (Kunstmuseum Basel) und Nathalie Loch (Fachstelle Kunst Helvetia).
Die Jurierung des Helvetia Kunstpreises 2024 fand im März 2024 im Rahmen des Ausstellungsprojekts "Plattform" im Kunstmuseum Appenzell statt. Die jährlich stattfindende Ausstellung zeigt eine Auswahl neuer Werke der vielversprechendsten Absolvent*innen verschiedener Schweizer Kunsthochschulen.
Engagiert für die Kunst
Der Helvetia Kunstpreis ist ein wesentlicher Teil des Kunstengagements der international tätigen Versicherungsgruppe. Der 2004 lancierte Förderpreis versteht sich als Starthilfe für Diplomand:innen der Schweizer Kunsthochschulen und unterstreicht das langjährige Engagement des Unternehmens für das Schweizer Kunstschaffen. Es werden gezielt Künstler:innen gefördert, die am Anfang ihrer Karriere stehen. Während der Fokus bei der eigenen Sammlung von Schweizer Gegenwartskunst, die als eine der bedeutendsten ihrer Art gilt, hauptsächlich auf Malerei, Zeichnung und Fotografie ausgerichtet ist, wird der Förderpreis für junge Kunst bewusst offener gehalten. Damit sollen ausdrücklich auch neue Ideen und Kunstformen der nachrückenden Künstlergeneration Resonanz finden. Mit dem Kunstpreis verbunden sind ein Preisgeld von CHF 15'000 und eine Ausstellung an der internationalen Kunstmesse Liste Art Fair Basel.
Frührere Gewinner*innen, die auf der Liste ausgestellt haben waren beispielsweise Bisso Yann Stéphane (2023), Jonas Van Holanda (2022), Anita Mucolli (2021), Tiphanie Kim Mall (2020), Kaspar Ludwig (2019), Gina Proenza (2018), Andriu Deplazes (2017), STELLA (2016) und Dijan Kahrimanovic (2015).
www.helvetia.ch/art
HEK (Haus der Elektronischen Künste)
Das HEK (Haus der Elektronischen Künste) in Basel ist ein Museum, das sich der digitalen Kultur und neuen Kunstformen des Informationszeitalters widmet. 2024 präsentiert das HEK als Special Guest der Liste drei künstlerische Positionen, die sich mit Worldbuilding befassen. Zu sehen sein werden interaktive und immersive Werke von Mélanie Courtinat, Andy Picci und Moritz Piehl.
In den letzten Jahren sind Games zu einem wichtigen Referenzbereich in der zeitgenössischen Kunst geworden. 3D-Sculpting-Software und Game-Engines sind zu selbstverständlichen Werkzeugen für die künstlerische Praxis geworden. Die Strategien des Worldbuilding, wie Storytelling, die Imagination von Charakteren und einer Umgebung für alternative Welten, haben in der Diskussion um das Metaverse an Bedeutung gewonnen. Wie wir diese Räume zukünftig gestalten und wie wir uns darin bewegen, wird eine immer dringlichere Frage.
Die drei ausgestellten Künstler*innen präsentieren uns eine Vielzahl von fantasievollen Lösungen, wie wir diese digitalen Landschaften bewohnen können. "Ten Lands" (2021) von Mélanie Courtinat ist ein Walking-Simulator-Videospiel, das zehn unglaublich atmosphärische, immersive Landschaften zum Erkunden bietet. "Cloud 3.0" (2023) von Andy Picci ist ein Ausstellungsraum, ein Atelier und ein virtuelles Zuhause, das der Künstler im Metaverse Spatial gebaut hat und in das die Besuchenden mit einem VR-Headset eintauchen können. In seiner Installation "An Image of Love" (2021) mischt Moritz Piel Reality-TV und soziale Medien zu neuen physischen Landschaften und hinterfragt, wie Online-Lebensstile den physischen Raum formen.
do you read me?! – der Berliner Kunstbuchladen auf der Liste
Liste Art Fair Basel freut sich sehr über die Kollaboration mit do you read me?! und den ersten offiziellen Buchladen der Messe. Für die diesjährige Liste wird die Berliner Kunstbuchhandlung eine handverlesene Auswahl außergewöhnlicher und faszinierender Publikationen aus den Bereichen Kunst und Kultur präsentieren.
do you read me?! ist ein renommierter Treffpunkt für Buch- und Zeitschriftenliebhaber in einer ruhigen Straße in Berlin-Mitte. Der kleine Laden bietet eine inspirierende Auswahl an Büchern und Zeitschriften, die den unterschiedlichsten Vorlieben von Printliebhabern gerecht wird. Von Kunst, Fotografie und Design bis hin zu einer umfangreichen Sammlung von Mode, Architektur, Literatur, Musik, Film und Food Publikationen bietet do you read me?! ein umfassendes Spektrum zeitgenössischer Printmedien.
do you read me?! wird auf der Piazza in der Mitte der Messehalle zu finden sein.
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